Circus Roncalli

Zirkuszauber im Einkaufscenter



Ein Wiener Journalist (Bernhard Paul) schmiss 1976 seinen Job hin, um sich den Traum vom schönsten Zirkus der Welt zu verwirklichen. Trotz Rückschläge, schuf der Idealist ein prunkvolles Chapiteau (Zirkuszelt), in dem fortan die Sinne von Jung und Alt ins Märchenland reisen. Da heute leider eine von Spielekonsolen abgelenkte Jugend immer seltener den Weg ins "Zelt der Illusion" findet, kommen die Artisten eben in die "Tempel des Kommerzes".




Im Zuge einer Wanderausstellung "Drei Jahrzehnte Circus Roncalli" werden in ausgewählten Einkaufszentren Kostbarkeiten der Zirkusgeschichte gezeigt. Während sich die Raritäten in Vitrinen befinden, sind in den Gängen Gaukler, Stelzenläufer, Einrad-Fahrerin, Tiger und Clowns unterwegs. Nur wer unter den Pranken des Tigers das Schild bemerkt, wird feststellen, dass sein Dressurakt schon einige Tage vorüber ist. Echt auf der Bühne sind jedoch ...

Anmut, Geschick und viel Humor

Der wahre Flair von Zirkus verbreitet sich gewöhnlich durch gemeinschaftlichen Beifall im Rund der Manege. Behelfsweise macht's aber auch eine Bühne, wenn darauf eine so attraktive Artistin wie Vanessa Rodriguez erscheint. Als Antipodistin jongliert die 27-Jährige auf dem Rücken liegend mit drehenden Decken und ihrer spanischen Gitarre. Wie man einen Golfball heiter im eigenen Ohr 'einlocht' oder auf der Nasenspitze balanciert, sollte man sich ebenfalls nicht entgehen lassen.




Nach einer trickreichen Münz-Wanderung mit Zuschauerkind und Plastikflasche, verblüfft Tempojongleur Manolo Alvarez mit einer rasanten Darbietung. Keulen, Bälle, Ringe, Teller und sogar Bumerangs finden immer wieder zurück in seine Hand. Auch scheint es, er habe nur darauf gewartet die begrenzte Höhe des Zirkuszelts verlassen zu dürfen, um bis zu sechs Teller hoch über die dritte Etage des Parkdecks schleudern zu können. - EINFACH GRADIOS!





Legenden der Manege


Rastelli
Berühmter Meisterjongleur

( 1896 - 1931 )

Grock
König der Clowns

( 1880 - 1959 )

Rivel
Clown Charlie Rivel

( 1896 - 1983 )
Die Ausstellungsstücke der privaten Sammlung von Bernhard Paul vermitteln einen kleinen Eindruck vom Glanz und den Strapazen des "fahrenden Volks der Gaukler" von den Anfängen bis in die Gegenwart. Auf historischen Plakaten finden sich klangvolle Zirkusnamen wie Sarrasani, Krone und Busch, genauso wie reißerische Ankündigungen von "Domteuren in der Löwengrube" und philosophische Weisheiten weltberühmter Clowns. Aber auch gebrauchte Requisiten, aufwendige mit Pailletten besetzte Kostüme, Zirkusbücher mit barbusigen Frauen in Südamerika und "alte Tickets" zu Eintrittspreisen, wie einem Stehplatz für 50 Pfennig im Jahr 1903, lassen sich entdecken. Später sollen die Kleinodien in einem Zirkus-Museum in Köln dauerhaft ausgestellt werden (so unter dem Gebäude keine U-Bahn gebaut wird).


Fotos von Wanderausstellung "Roncalli - Drei Jahrzehnte Zirkuszauber"
Potsdam, Sterncenter 20. März 2009

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